Die Feuerwehr Neckargemünd wurde am Sonntagabend, den 25. April von der Polizei zu einem Hilfeleistungseinsatz alarmiert. Vor Ort trieb ein herrenloses Kanu auf dem Neckar welches gesichert werden sollte. Während der Erkundungsphase unseres Einsatzleiters meldeten sich Zeugen, dass sie kurz vorher noch zwei Personen auf dem Boot gesehen hätten. Daraufhin wurde das Alarmstichwort auf „H2 Wasser-/Eisrettung“ erhöht. In solch einem Fall werden automatisch Einheiten der DLRG, die Berufsfeuerwehr Heidelberg mit der Taucherstaffel und die Abteilung Mückenloch mit ihrem Boot von der Leitstelle alarmiert.
Die Schifffahrt wurde von uns für den Schutz der eingesetzten Kräfte zwischen der Schleuse Neckargemünd und der Schleuse Neckarsteinach gesperrt. Mit mehreren Booten, speziellen Suchhunden der DLRG und einem Sonar wurde der Neckar abgesucht. In Bereichen wo Hunde angeschlagen haben und das Sonar ebenfalls etwas anzeigte stiegen die Taucher der DLRG und der Berufsfeuerwehr ins Wasser und suchten diesen ab. Zusätzlich wurde der Uferbereich durch mehrere Fußtrupps der Feuerwehr abgesucht. Am und auf dem Wasser wurden alle verfügbaren Wärmebildkameras der Gesamtwehr Neckargemünd eingesetzt.
Auf dem Parkplatz unter der Friedensbrücke wurde die Einsatzleitung zur Koordinierung der Maßnahmen aufgebaut. Hier lief die Zusammenarbeit der verschiedenen Organisationen reibungslos. Hier fanden sich auch der Bürgermeister Frank Volk, Kreisbrandmeister Udo Dentz und sein Stellvertreter Patrick Janowski ein. Zusätzlich wurde auf dem naheliegenden Campingplatz ein Bereitstellungsraum eingerichtet. Dort standen ebenfalls ein Rettungswagen und ein Notarzt bereit.
Da nahezu alle Einsatzkräfte der Abteilung Stadt und Mückenloch in diesem Einsatz gebunden waren wurden die Abteilungen Dilsberg und Waldhilsbach zum Grundschutz für etwaige Paralleleinsatz in Bereitstellung ins Feuerwehrhaus nach Neckargemünd alarmiert. Zur Unterstützung der Maßnahmen am Neckar wurden hier einzelne Teileinheiten abgerufen.
Kurz nach Mitternacht wurde der Einsatzleitung über die Polizeieinheiten vor Ort mitgeteilt, dass die gesehenen Personen von der Kriminalpolizei ausfindig gemacht werden konnten und entgegen der Zeugenaussagen nicht mit dem Kanu, sondern auf einem Stand-Up-Paddle-Board unterwegs waren. Aufgrund dieser neuen Erkenntnis und keinen Infos, dass in dem Boot tatsächlich jemand war entschied sich die Einsatzleitung den Einsatz abzubrechen und alle Maßnahmen einzustellen.
Im Einsatz waren über 100 Einsatzkräfte aus den verschiedenen Organisationen.