Abteilungsversammlung 2020

Am vergangenen Freitag fand die jährliche Abteilungsversammlung der Abteilung Stadt im Feuerwehrhaus in der Schützenhausstraße statt. Im voll besetzten Saal begrüßte Abteilungskommandant Dirk Weinmann die Gäste. Neben den aktiven Mitgliedern der Einsatzabteilung, der Alters- und Ehrenabteilung, der Presse, Vertretern des Fördervereins und dem Bürgermeister freute er sich auch über die Teilnahme von wenigen Mitgliedern des Gemeinderates. Hier wünschte er sich für die Zukunft eine größere Resonanz bzw. wenigstens eine kurze Absage der Teilnahme.

Bevor es jedoch mit den Berichten der einzelnen Bereiche los ging wurde an die verstorbenen Einsatzkräfte, welche im letzten Jahre ihr Leben verloren haben, mit einer Schweigemute gedacht. Im Besonderen erwähnte er unsere langjährigen Kameraden Karlheinz Gärtner und Georg Werner.

Dirk Weinmann begann seinen Jahresbericht mit den Neulingen der Einsatzabteilung. Hier war besonders Jannik Volk zu erwähnen. Er ist das erste Mitglied der Einsatzabteilung, welcher als Kind bei den „Feuersalamandern“ startete, die Jugendfeuerwehr Neckargemünd durchlief und nun vor seiner Grundausbildung im Sommer steht. Neben ihm konnten weitere sechs Mitglieder, vier davon bereits als Feuerwehmann/-frau ausgebildet, begrüßt werden. Fünf neue Mitglieder arbeiten bei der Stadtverwaltung Neckargemünd und verstärken besonders tagsüber die Einsatzabteilung.

„Wir können als sehr positiv verzeichnen, dass die Stadtverwaltung, und allen voran unser Bürgermeister, vieles dafür tun um die Feuerwehr personell zu stärken.“

Aktuell arbeiten 23 Feuerwehrangehörige bei der Stadt Neckargemünd (Stadtverwaltung, Bauhof und weiteren Einrichtungen).

Im Bereich der Technik ist die Feuerwehr Neckargemünd derzeit gut aufgestellt. Im vergangenen Jahr konnten die Gesamtwehr Neckargemünd (alle Fahrzeuge und Feuerwehrhäuser) mit dem Digitalfunk ausgestattet werden. Dies ermöglichte, dass seit dem 01. Januar 2020 über den abhörsicheren und qualitativ besseren Funk kommuniziert wird.
Im vergangenem Jahr konnte der überarbeitete Feuerwehrbedarfsplan fertiggestellt werden und vom Gemeinderat abgesegnet werden. Hiermit wird nun in den kommenden Jahren das ein oder andere Fahrzeug ersatzbeschafft. Derzeit beschäftigt sich ein Arbeitskreis bei der Abteilung Stadt für die Beschaffung eines Löschgruppenfahrzeug 10 (LF10) als Ersatz für das Tanklöschfahrzeug (Bj. 1986).Als ärgerlichen Punkt listete der Abteilungskommandant die Netzersatzanlage des Feuerwehrhauses auf. Diese wurde im Juli 2017 geliefert und ist bis heute nicht verlässlich einsatzbereit. Nachdem diese erst 2018 installiert wurde und beim Testlauf einen erheblichen Schaden an Fahrzeugen und Gebäudeinfrastruktur hinterließ, wurde zuletzt bei einer routinemäßigen Überprüfung der Stadtverwaltung festgestellt, dass die Starterbatterien leer waren. Hier wünscht sich Weinmann eine bessere Betreuung des Gebäudes sowie dessen Infrastruktur seitens der Stadt Neckargemünd. In diesem Zusammenhang hob er nochmals hervor, dass die beiden festangestellten Feuerwehr-Gerätewarte für feuerwehrtechnische Gerätschaften zuständig sind und nicht für die Instandhaltung der städtischen Gebäude.

Besonderen Dank sprach er an den Förderverein der Feuerwehr aus. Auch im Jahr 2019 unterstützte dieser die Abteilung stark. Besonders zu erwähnen ist die neue Küchenzeile der Alters- und Ehrenabteilung sowie weitere Bänke für den Aufenthaltsbereich. Auch für das Jahr 2020 sind schon weitere Anschaffungen bewilligt.

Neben den vielen Einsätzen und Übungen standen im letzten Jahr auch wieder einige Veranstaltungen auf dem Plan. Zwei Flohmärkte im Frühjahr und Herbst und auch am 1.Mai der traditionelle Tag der offenen Tür wurden ausgerichtet. Neben einem Grillfest im Sommer konnte auch bei der Weihnachtsfeier im Dezember die Kameradschaft gepflegt werden. Hier gilt besonderer Dank dem Feste- und Veranstaltungsteam.

Anschließend richtete Dirk Weinmann seine Worte gezielter an Hermann Katzenstein, welcher neben seiner Tätigkeit als Gemeinderat auch im Landtag Baden-Württemberg tätig ist. „Die Grenzen der Motivationsmöglichkeiten sind erreicht.“ Hier wünscht er sich gezieltere Maßnahmen vom Land zur Würdigung des Ehrenamtes um dieses zu stärken. Herr Katzenstein hat zugesichert dies mit nach Stuttgart zu nehmen.

Im kommenden Jahr wird es einige Neurungen geben. Die Zusammenarbeit mit den Abteilungen wird verstärkt. Hier wird es acht gemeinsame Übungen geben. Diese werden die Hauptübung ersetzen. Weiter wird es einmal im Monat eine Übung geben, welche tagsüber stattfinden wird. Hierdurch haben städtische Angestellte, Schichtarbeiter und Urlauber die Möglichkeit einen Teil der notwendigen und geforderten Übungsdienste abzuleisten. Hier bedankte Weinmann sich besonders beim Bürgermeister Frank Volk für die zugesagte Unterstützung.
Eine weitere Neuerung ist die Grundausbildung. Im „Normalfall“ dauert die Grundausbildung bei der Feuerwehr aktuell 7 Wochen. In diesen 7 Wochen finden unter der Woche jeweils zwei Abende und ein Samstagmorgen Ausbildung statt. Problematisch ist dies vor allem für Kameradinnen und Kameraden, die Samstags arbeiten müssen. Denn schon ein Samstag Fehlzeit genügt um die Prüfung nicht ablegen zu dürfen. Aufgrund dieser Thematik gab es Gespräche mit der Feuerwehr Heidelberg, welche das gleiche Problem hat. Als Ergebnis wird es erstmalig im Rhein-Neckar-Kreis im Juli einen Grundlehrgang als zweiwöchigen Vollzeitlehrgang geben. Die Ausbilder werden von unseren haupt- und ehrenamtlichen Kameraden gestellt. Ein weiterer Teil der Ausbilder kommt aus Heidelberg. Insgesamt werden 16 Teilnehmern an den Standorten in Heidelberg und Neckargemünd die Grundlagen im Feuerwehrwesen erlernen.
Im laufenden Jahr wird es eine Überarbeitung der Alarm- und Ausrückeordnung für die Gesamtwehr geben. Ebenso soll das Konzept zur Einsatzstellenhygiene erweitert und ausgebaut werden.
Zuletzt bedankte sich Dirk Weinmann für die tatkräftige Unterstützung der Alters- und Ehrenabteilung, bei den Ausbildern und Betreuern der Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie allen aktiven Einsatzkräften.

Markus Odenwald stellt die Einsatzstatistik für das Jahr 2019 vor. 181 Einsätze mussten von den Kräften abgearbeitet werden. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr mit 212 Einsätzen etwas entspannter gewesen. 10 Mal wurde die Abteilung Stadt zur Überlandhilfe alarmiert. Gerade die Aufzugsrettungen beschäftigten letztes Jahr die Kräfte der Feuerwehr. Mehrere Personen mussten aus diversen DB-Aufzügen gerettet werden. Stellenweise mussten hier bei hochsommerlichen Temperaturen aufwendige Rettungsaktionen mit schwerem Gerät ausgeführt werden. Auch waren wieder mehrere Brandeinsätze abzuarbeiten. Hier ging der stellvertretende Abteilungskommandant besonders auf den Gebäudebrand in der Bahnhofstraße im Juni ein wo eine Person in letzter Minute über die Drehleiter gerettet werden konnte. Auch unser Feuerwehrseelsorger war wieder bei diversen Einsätzen im Rhein-Neckar-Kreis unterwegs.
Anschließend ging Markus Odenwald auf die Einsatzvorbereitung ein. Neben einem weiteren Einsatzplan für ein neues Objekt wurden drei neue Standarteinsatzregeln erstellt.

Lennart Rohrer, ebenfalls stellv. Abteilungskommandant, ließ das Ausbildungsjahr 2019 Revue passieren. Insgesamt wurden 60 Übungstermine angeboten. Diese fanden neben den Donnerstagsterminen auch samstags statt. Besonders hob er hier die Ausbildungen des Wasserförderzug, das Tiefbauseminar im April, den Atemschutztag im Mai sowie die Heißausbildung für Atemschutzgeräteträger im Juli vor. In einer anschaulichen Grafik stellte er den zeitlichen Aufwand einer Einsatzkraft in Neckargemünd dar. Diese kommt im Durchschnitt auf über 1 Stunde Feuerwehrarbeit am Tag!

Anke Braun und Tobias Merkel stellten zusammen den Bericht der Kinder- und Jugendfeuerwehr vor. Derzeit sind alle Plätze voll und die Wartelisten groß. Die Kinderfeuerwehr (Feuersalamander) hat derzeit 20 Mitglieder. Hier konnten 8 Kinder im Jahr 2019 in die Jugendfeuerwehr übergehen und 10 Kinder von der Warteliste aufgenommen werden. In der Jugendfeuerwehr sind derzeit 25 aktive Kinder. Hier konnten 10 neue Jugendliche aufgenommen werden und ein Mitglied wechselte in die Einsatzabteilung.

Die Kinderfeuerwehr führte eine Bootsübung durch. Hier durften die Kleinsten mit unserem neuen Mehrzweckboot auf dem Neckar fahren. Anke Braun bedankte sich beim Förderverein für die angeschafften Schwimmwesen. Auch eine Hydrantenrally wurde in der Weststadt ausgetragen. Neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung fanden aber auch spielerische Termin wie Kürbisschnitzen im Oktober oder Weihnachtsbasteln im Dezember statt.
Tobias Merkel ging bei seinem Jahresrückblick auf das Berufsfeuerwehrwochenende, die Teilnahme am 1.Mai und die gemeinsame Christbaumsammelaktion mit den „Feuersalamandern“ ein.

Bei den Grußworten bedankten sich Gesamtkommandant Merkel, Bürgermeister Volk, Landtagsabgeordneter Katzenstein, Frau Rohrer vom Förderverein und Altersobmann Schmitt bei der Einsatzabteilung für die Unterstützung und die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr.

Bevor es zu den Ehrungen und Beförderungen ging bedankte sich die Abteilungsführung beim Altersobmann für seine bisher 23 Jahre als Obmann der Altersabteilung mit einem Aufenthalt im Feuerwehrhotel am Titisee.

Beförderungen:

Feuerwehrmann-Anwärter:
Jannik Volk

Feuerwehrmann:
Gideon Bormann, Sebastian Habel und Valentin Ruf

Oberfeuerwehrmann:
Tobias Rehberger

Löschmeister:
Ole Rohrer

Brandmeister:
Dr. Lennart Rohrer

Ehrungen:

10 Jahre Mitgliedschaft:
Björn Feuerstein

20 Jahre Mitgliedschaft:
Anke Braun, Christina Braun, Michael Maier und Ole Rohrer

30 Jahre Mitgliedschaft:
Ralf Buchwald

35 Jahre Mitgliedschaft:
Holger Döringer, Oliver Weinmann und Georg Ringel

45 Jahre Mitgliedschaft:
Udo Braun und Rudi Kern


Bilder VR