Tiefbauseminar

Der Tiefbau gilt als besonders unfallträchtiger Zweig des Bauwesens. Ein beträchtlicher Teil, vor allem der schweren Unfälle, ist dabei auf das Einstürzen von Gräben zurückzuführen. Dies liegt vor allem daran, dass die Standfestigkeit der Böden häufig überschätzt und die Gefahr damit unterschätzt wird. Kommt es infolge Fehleinschätzung zum Einsturz eines Grabens, so sind die Unfallfolgen meist besonders schwer.

Dies war Grund, am Samstag, den 20. April ein Ganztagesseminar für Führungskräfte der Gesamtwehr zu diesem Thema durchzuführen. Mit den beiden externen Ausbildern Bernd Ossendorf und Michael Metan von DHT-MIMEBOSS konnten zwei Fachleute zu dieser komplexen Ausbildungseinheit gewonnen werden.

Nach einer Einführung in die Ursachen von Tiefbau-Unfällen sowie in die Gefahren, die für die Verschütteten und für die Einsatzkräfte bestehen, wurde der strategische Einsatzablauf besprochen.
Im praktischen Teil beübte man die diversen Möglichkeiten Gräben und Schächte abzustützen und zu sichern um das Abrutschen von Grabenwänden zu verhindern. Hier ist vor allem die Rahmenverbaumethode zu nennen. Der große Vorteil an der Rahmenverbaumethode besteht darin, dass sich zum Errichten der Abstützung zu keinem Zeitpunkt eine Einsatzkraft in dem ungesicherten Graben aufhalten muss. Nach ausreichender Sicherung der Grabenwände wurde das behutsame Freigraben von verschütteten Personen und das fortlaufende Sichern der Grabenwände trainiert. Im regen Austausch besprachen die Teilnehmer im Anschluss des Ausbildungstages die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Sicherungsvarianten.

An dieser Stelle geht ein Dankeschön an den THW Ortverband Neckargemünd für die Unterstützung im Logistischen Bereich sowie an die Firma BSP-Wohnkonzepte für das Herstellen der Übungsbaugrube. Bernd Ossendorf und Michael Metan gilt es zu Danken für die kurzweilige Heranführung zu diesem Ausbildungsthema.